von Julia Klatte
Mit Daten sind Unternehmen in der Lage, auf die unsicheren und schnelllebigen Markt- und Kundenbedürfnisse zu reagieren. Daten ergänzen unsere Erfahrungen und unser Wissen, sie ermöglichen uns neue und vor allem andere Perspektiven und Lösungsvorschläge, an die wir Menschen zuvor nicht mal gedacht hätten. Um hier hinzukommen, müssen wir die Datenverantwortung aus einem zentralen Datenteam hin zu dezentralen Datenrollen je Bereich oder Team entwickeln. Das hat auch Zhamak Dehghani, die Begründerin von Data Mesh erkannt: „Jede Domäne [Bereich, Team] ist für die Daten verantwortlich, mit denen sie am besten vertraut ist.“ [1] Nur so können Unternehmen Innovationen vorantreiben und mit Veränderungen mithalten. Und bei all dem müssen wir bedenken, dass Daten auch auf Ablehnung stoßen - denn viele Menschen mögen Daten einfach nicht oder haben Angst vor der Komplexität.
Das bedeutet ein Paradigmenwechsel, denn alle im Unternehmen sollen in Zukunft Datenverantwortung übernehmen. Damit wir diese Menschen für Daten begeistern, müssen wir zuvor die Emotionslandschaft der Menschen erkunden. Denn Emotionen sind Teil von uns Menschen und haben einen enormen Einfluss darauf, wie die Mitarbeiter*innen Daten wahrnehmen, verstehen und nutzen wollen. Emotionen entscheiden darüber, ob wir Kolleg*in Data anerkennen und in Zukunft miteinander zusammenarbeiten, um aus Daten wertvolles Wissen zu generieren. Dabei ist es wichtig folgende Fragen zu stellen: Inwieweit sind wir unserer Emotionen im Unternehmen bewusst? Und wie lernen wir, uns in diese Emotionen hineinzuversetzen, um ein gesundes Miteinander in einer sich ständig verändernden Datenwelt gemeinsam zu gestalten?
Emotionen sind komplexe Reaktionen, die in bestimmten Situationen auftreten und wirken. Sie befinden sich im Körper nicht an einem festen Platz, wie unsere Organe. Sie wirken an unterschiedlichen Stellen im Körper, eher wie Impulse, die bewusst und unbewusst Reaktionen auslösen. Erlebte Situationen werden von uns unterschiedlich emotional bewertet. Je nachdem, welche Erfahrungen wir bereits gemacht haben, verhalten wir uns auch dementsprechend. Zum Beispiel kann die Anwesenheit einer Spinne verschiedene Gefühle, körperliche Reaktionen und Verhaltensweisen bei den Anwesenden hervorrufen.
Die gute Nachricht, Emotionen entwickeln sich stetig weiter und hat etwas damit zu tun, was wir Menschen erleben, an Erfahrungen sammeln und wie wir das alles bewerten. Wir sind durch bewusstes Nachdenken und Selbstreflexion in der Lage, emotionale Reaktionen zu steuern, was zu einem bewussteren emotionalen Handeln führt.
Allein das Wort ‚Daten‘ löst bei den Mitarbeiter*innen verschiedene emotionale Reaktionen aus. Von Hoffnung und Enthusiasmus bis Überforderung und Ängsten über Wut und Ablehnung. Es wird geweint oder gelacht bis zur Arbeitsverweigerung oder der Drang mit dem Neuen zu experimentieren. Dabei spielt vor allem die Herangehensweise, wie das Datenvorhaben umgesetzt wird eine enorme Rolle auf den Erfolg und die Datenakzeptanz ab.
Wir haben gelernt, die bloße Etablierung von neuen modernen bunten Tools, Einführung einer Datenstrategie, die Förderung von Datenkompetenzen, der Aufbau von Data Communities und Learning Hubs – all das scheint nicht genug zu sein. Was fehlt hier? Ein tieferer Blick auf menschliche Bedürfnisse und kollektive emotionale Muster im Unternehmen:
Danach stellen wir uns die Folgefragen: Warum reagieren wir so? Was haben wir in der Gegenwart erlebt, was zu dieser emotionalen Reaktion geführt hat?
Daten sind für Unternehmen unerlässlich und nehmen eine Schlüsselrolle ein. Sie unterstützen Prozesse, Entwicklungen und Entscheidungen, um mit den schnell veränderten Markt- und Kund*innenverhalten Schritt zu halten. Sie können uns wertvolle Informationen bereitstellen und unsere Kompetenz erweitern bzw. herausfordern.
Denn Daten,
Und genau das hat Auswirkungen auf uns Menschen. Denn wir Menschen entscheiden, was das mit uns macht und wie wir mit solchen Situation umgehen wollen. Es kommt ganz darauf an, wie Daten im Unternehmen kommuniziert und eingeführt werden und ob dabei berücksichtig wird, dass wir Menschen emotionale Wesen sind, die mehr brauchen als Veränderungen auf der Organisationsebene.
Bevor ihr wollt, dass Daten unternehmensweit genutzt werden, fragt euch zu nächst folgende Fragen:
Und wenn euch das Thema Emotionen und Daten erstmal zu komplex ist und überfordert, fragt euch die Fragen einfach erstmal selbst und analysiert eure persönliche Emotionslandschaft im Kontext von Daten:
Übrigens ist das schon der erste Schritt, sich in Richtung einer gesunden Datenkultur zu entwickeln. Denn wir Menschen machen Kultur und nicht Strategien oder Tools.
Mehr Inspirationen findet ihr auch im Beitrag zu unserem Data Culture Reifegradmodell.
[1] Zhamak Dehghani, Data Mesh, 2023.
Wo ihr uns findet
Be in touch GmbH
Gottesweg 173
50939 Köln
Deutschland
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