von Julia Klatte
Wir erleben einen fundamentalen Transformationsschub und treffen Entscheidungen für die Gestaltung der Zukunft. In der ersten Phase ab März 2020 ging es um die unmittelbare Bewältigung der Situation rund um den Lockdown. Aber jetzt geht es um die Gestaltung der Krisenkultur – die maßgeblich vom Tanz der Covid-19-Kurve geprägt wird: Lockerungen und regionale oder zeitliche Verschärfungen zwingen Organisationen dazu, im Sichtflug flexibel zu bleiben. Und strategisch in Richtung Innovation zu denken, um für die Zeit nach der Pandemie vorbereitet zu sein.
Die aktuelle Situation treibt also Transformation auf mehreren Ebenen voran: Technologie, Arbeit, Bildung und die großen Themen der Nachhaltigkeit vom Klimawandel bis zur Abschaffung der Ungleichheiten. Die Stimmen, die einen Wertewandel für die Zeit nach der Krise fordern, sind nicht zu überhören. Das bestätigt die aktuelle Studie Global COVID-19 Culture Assessment vom Barrett Values Centre. Insgesamt wurden 2520 Menschen weltweit über ihre persönlichen und organisationalen Werte mit Blick auf Pre-Covid, During-Covid und Post-Covid befragt. Demnach haben sich die Werte durch Covid-19 gewandelt. Statt Performance, Kontrolle und Hierarchie sind den Menschen in Organisationen jetzt vor allem der Mitarbeiterfokus, die Anpassungsfähigkeit und die Zusammenarbeit wichtig.
Daraus entstehen enorme Führungsherausforderungen:
Aber auch sich selbst weiterentwickeln – denn die Werte in der Führung werden sich ebenso deutlichverschieben: Menschen empowern, Selbstorganisation fördern, über den Purpose führen, cross-funktional und -organisational agieren und den Beitrag für das Große und Ganze im Auge behalten.
Mehr Fokus braucht die Entwicklung von Führungshaltungen. Vom Command & Control über Leistungsziele zum vertrauensvollen Führen aus der Distanz durch psychologische Sicherheit in Teams. Oder zu akzeptieren, dass Entscheidungen in Krisen eine kurze Halbwertszeit haben. Außerdem müssen wir Entscheidungen in der Krise manchmal in der Schwebe halten, damit wir nicht vorschnell falsch entscheiden. Der einfachere Teil ist hierbei die Entwicklung bestimmter Skills, etwa für das Moderieren in der Virtualität oder Führen von virtuellen Entwicklungsgesprächen.
Fest steht: Die Krise fordert uns alle. Aber die Chance des verdichteten Lernens- und Entwickelns in der Krise nicht zu nutzen, wäre bzw. ist ein Verlust.
Hier geht´s zur Webinar-Aufzeichnung: COVID-19 Culture Assessment
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